Wenn das Stichwort Casino fällt, ist der Gedanke an James Bond nie fern. Kein anderer Name wird so häufig mit elegantem Glücksspiel in Verbindung gebracht, wie der des fiktiven Meisterspions aus der Feder von Ian Fleming. Schon sein erster Auftritt in dem Film “James Bond jagt Dr. No” von 1962 zeigt Schauspieler Sean Connery in der Titelrolle, wie er in einem Londoner Privatclub zockt und gleichzeitig mit einer attraktiven Frau flirtet. Damit stellte der überwiegend in Jamaika spielende Actionthriller die Weichen für ein Erfolgsrezept, das zum Bestandteil der modernen Kultur geworden ist.
Dass gerade die regelmäßigen Casinoszenen so spannend geblieben sind, selbst wenn der Bond-Darsteller ausgewechselt wurde, liegt an Fleming. Der Autor, der im Zweiten Weltkrieg im Geheimdienst tätig war, übertrug seine Schwäche für Glücksspiel, schnelle Autos und schöne Frauen auf seinen Helden. Den ersten Roman schrieb er 1952 in seinem Haus auf Jamaika. Der Thriller mit dem Titel “Casino Royale” wurde erst 2006, mehr als ein halbes Jahrhundert nach Flemings Tod, mit Daniel Craig als James Bond verfilmt. Die Grundidee stammte aus seiner eigenen Agentenzeit, als er die Idee hatte, einen Naziagenten am Spieltisch im neutralen Portugal zu ruinieren.
Die Idee war typisch für Fleming, und auch das Casino-Ambiente passte hervorragend, auch wenn er hier ohne Ablenkungen durch schöne Frauen zu den Karten griff.
Die meisten James-Bond-Filme zeigen allerdings das Casinomilieu so, wie es vor allem in den europäischen Häusern Tradition hat: stilvoll, elegant, mit gut betuchtem Publikum und einem Augenmerk auf Unterhaltung.
Der fiktive Spion mit der Lizenz zum Töten, der in zahlreichen europäischen Spielbanken gezockt und geflirtet hat, hätte sich unter anderem in Baden-Baden wie zu Hause gefühlt, und das nicht nur, weil laut Biografien sein Geburtsort in Deutschland war. Hollywood-Ikone Marlene Dietrich ernannte das Casino in Baden-Baden einst zur schönsten Spielbank der Welt. Gekrönte Häupter und Geldadel, Jetset und Stars geben sich hier seit mehr als 200 Jahren die Ehre.
Unter anderem dank James Bond haben aber auch Normalsterbliche die Spielbanken und die diversen Spiele für sich entdeckt. Während Agent 007 überwiegend bei den Karten bleibt und mit der Baccarat-Variante Chemin de Fer eines der simpelsten und schnellsten Spiele bevorzugt kein Wunder, wenn er jederzeit zu einem Fall abkommandiert werden kann), macht er dennoch gelegentlich Ausnahmen. Roulette, Poker, Black Jack – wo es ums Zocken geht, ist er wie zu Hause.
Dass er dabei stets auf stilvolle Kleidung Wert legt, ist ein weiteres Muss für einen Bond-Film. Wer heute in seine Fußstapfen tritt, muss zwar nicht mehr in jedem renommierten Casino einen Smoking tragen, aber eine gewisse Eleganz wird vorausgesetzt. Die Benimmregeln sind ebenfalls von Baden-Baden bis Monte Carlo überwiegend so geblieben, wie Bond sie auf der Leinwand und dem Fernsehbildschirm vorlebt. Online-Casinos bieten eine gute Gelegenheit, sich schon vorab mit Spielregeln und Benimmetikette vertraut zu machen, damit der Besuch im echten Casino so lässig wie bei Bond stattfinden kann.
Agent 007 hat aber nicht nur Casinos und die klassischen Spiele zum festen Bestandteil der modernen Kultur gemacht. Er selbst hat ebenfalls neue Games inspiriert. Online Slots, die sich um James Bond drehen, verbinden den Kultaspekt mit dem entsprechenden Nervenkitzel.
Zumindest kurzfristig auf Bonds Spuren zu reisen, ist ebenfalls ein Dauerbrenner. In Deutschland dienten bislang Berlin in “Octopussy” mit Roger Moore als Bond sowie Hamburg in “Der Morgen stirbt nie” mit Pierce Brosnan als 007 als Drehorte. In Venedig, wo Anfang des 17. Jahrhunderts die Geburtsstunde der Casinos schlug, war Bond unter anderem in “Casino Royale” aktiv.
Italien ist überhaupt einer der häufigsten Schauplätze, wenn es um den Globetrotter Bond geht. Siena, Rom, der Comer See und andere attraktive Orte auf dem Stiefel zählen zu seinen Tummelplätzen. An der französischen Riviera und in Monte Carlo ist er ebenfalls mehrfach zu sehen. Die Aufnahmen im monegassischen Casino gehören zu den einprägsamsten, wobei die Filmemacher allein schon aus den ausdrucksvollen Außenaufnahmen des prunkvollen Palais das Beste machten. Luxuslimousinen und schnittige Roadster säumen die Alleen und Palmen sowie glitzerndes Meer sind wie gemacht für den Auftritt des Superagenten.
Die Schweiz und Österreich sind weitere Ziele, wo es sich in James Bonds Fußstapfen amüsieren lässt.
Um sich ein bisschen wie 007 zu fühlen, reichen ein paar Würfelspiele oder ein paar Hände am Kartentisch meist aus. Doch selbst ohne selbst zu zocken, lässt sich das Flair erleben. So wie James Bond das Bild vom Casinobesuch geprägt hat, so hat er auch das Ambiente drumherum beeinflusst – inklusive der Getränkekarte. Bis zu Daniel Craigs Amtsantritt gab es nur einen Drink, den Bond regelmäßig nicht nur beim Zocken orderte. Ein Martini – gerührt, nicht geschüttelt – gehört genauso zu seiner Kultur wie der Abstecher ins Casino, ob nun in Deutschland oder anderswo.